Analog und Digital



Analogisierst Du noch oder bist Du schon digitalisiert?
Was bedeutet uns Sprache?
Wir kennen viele Worte und nicht deren Ursprung und oftmals auch nicht die eigentliche Bedeutung der Worte.
Hat Sprache einen Bezug zu Wirklichkeiten?
Wir wissen oft gar nicht, wie deutlich tatsächlich dieser Bezug wirkt.

Also die beiden Worte analog und digital sind uns bekannt und sie haben eine sehr alte und lange Geschichte in unserer Sprachentwicklung. Die unwahre Geschichte darüber ist, dass Ana oft log und Digi im Tal lebte. Ebenso unwahr ist, dass sich die Philosophin Frau Professorin Ana Log und der Informatiker Herr Professor Digi Tal sich kannten und andere Wissenschaftler diese Beiden im 20. Jahrhundert auf spektakulärer Weise zusammenbrachten. Dass jedoch in weiterer Zukunft die Menschen dieses mit dem Finger-wischen-tun überhaupt und dann so oft tun, ahnte damals kaum jemand. Und die heute mit dem Finger-wischen-tun, wissen nicht warum sie derart digitieren. Da viele Menschen inzwischen sehr oft digitieren, kommen sie auch ins resignieren und verhindern sich selbst zu analogisieren, während die auf der anderen Seite, sie permanent zu manipulieren und zu katalogisieren wissen. Das sind dann wohl die Digitanten (Nein, das sind nicht Digis Tanten, die kannten das doch noch gar nicht). Also durch das Digitieren der Digitanten geben sie mehr und mehr ihre eigene Fantasie und das Denken auf, sie treiben ihr Unwesen in der virtuellen Welt und sie dürfen nicht mehr in die Realität zurück. Das Verständliche daran ist, dass sie es gar nicht bemerken. Manche Digitanten leben nur noch für das Digitieren und wissen gar nicht, dass es noch eine andere ganz lebendige Welt mit richtigen Menschen, Tieren, Pflanzen und Bäumen gibt.
Hätten die Philosophin Frau Professorin Ana Log und der Informatiker Professor Digi Tal das so vorhersehen können, sie hätten es im Laufe der Zeit nicht zu verhindern gewusst. Auch der legendäre Anthropologe Ethi Krat hätte seiner Zeit als Vorsitzender mit seinen Hinweisen in dem Ethikrat keine Unterstützung gefunden.

Also analog kommt aus dem Griechischen ana= hinauf, gemäß, Logos= Wort, Sinn, Vernunft, so betrachtet ist der Bedeutungsbezug sinngemäß hinauf zur Vernunft, heute eher gebräuchlich im Sinne von vergleichbar und ähnlich.
Und digital kommt aus dem Lateinischen und bedeutet: Finger, zum Zählen benutzen, frühere Bedeutung in der Medizin: mit dem Finger ertasten, in der Biologie kennen wir den Fingerhut=Digitalis; in der Physik bedeutet digital= in Stufen folgen, Einzelschritte aufgelöst, in Ziffern dargestellt. In der Elektronik können analoge und digitale Signale unterschiedlich verar-beitet und eingesetzt werden. …

Wenn die Digitalisierung Menschen zu Digitanten macht, die nur noch mit dem Finger-wischen-tun, dann verkümmert die Fähigkeit zu analogisieren.
Somit immer mal wieder:
Analogisierst Du auch oder digitalisierst du nur?

Ich bin entsetzt darüber, dass es die Worte/Begriffe digitieren und Digitation tatsächlich in der virtuellen Welt gibt. In virtuellen Spielen für Kinder, bedeutet digitieren, dass die Kids mit ihren Fingern fleißig den Bildschirm wischen. In dem Prozess der Digitation machen bestimmte Spielfiguren dann eine Art Evolution durch und die dauerhaft spielenden Kinder vermutlich eine Mutation oder eine Degeneration.

Wir finden folgende Beschreibung bei einem virtuellen Spiel:
Die Digitation ist das Erreichen eines höheren Levels, nachdem ein Digimon alt genug ist, genug gegessen hat oder in einen Kampf verwickelt ist. Alle Digimon können digitieren, wobei es meistens nur bei den Partnerdigimon der Digiritter der Fall ist und dort meistens wenn der jeweilige Partner in Gefahr steckt. Zum Digitieren benötigen diese Digimon außerdem zusätzlich das Licht der Digitation, das von den Digivices ausgestrahlt wird. Manchmal sind auch noch andere Hilfsmittel nötig, wie z. B. Digiarmoreier oder Spirits. Es folgt eine Auflistung aller bisher bekannten Digitationen: …. http://de.digimon.wikia.com/wiki/Digitationen
Das ist digitale Erziehung und Wertevermittlung -virtuelle Sozialisation-, die wir in dieser digitalen Gesellschaft zulassen.

Fragen, die in der analogen Welt erlaubt sind:
1.      Wenn wir lernende Wesen sind und das, was wir lernen durch Üben, Wiederholen und Trainieren uns prägt und diese zu manifesten und automatisierten Mustern und Strukturen im Hirn werden, sind wir dann noch frei?
2.      Ist Freiheit in dieser digitalisierten/virtuellen Welt überhaupt noch möglich, wo doch alles vorgegeben und entsprechend programmiert ist?
3.      Sind wir schon digitale Sklaven dieser einflussreichen und subtilen Macht?
4.      Ist es überhaupt möglich zu erkennen und zu bemerken, ob der Einzelne oder gar ganze Gemeinschaften bereits versklavt sind?

Digitalisierung ist in unser aller Leben im Privaten als auch im Arbeitsleben angekommen und auch vorhanden. Digitalisierung beruht auf Algorithmen, also auf komplizierte Berechnungen, die Einfluss auf unser Leben und auf das unserer Kinder nehmen.

Wir finden im Netz unter :
folgende Erklärungen:
Algorithmen begegnen uns täglich sowohl auf der Arbeit als auch in der Freizeit und sind aus unserem modernen Leben nicht mehr wegzudenken. Meist hilfreich aber auch nicht immer unbedenklich, kommen Algorithmen immer größere Bedeutung zu. Was ein Algorithmus ist und wie sie unser Leben prägen, wird in dem folgenden Artikel erläutert.
Begriff „Algorithmus“
Allgemein gesagt, gibt ein Algorithmus eine Vorgehensweise vor, um ein Problem zu lösen. Anhand dieses Lösungsplans werden in Einzelschritten Eingabedaten in Ausgabedaten umgewandelt.
Besonders in der Informatik spielen Algorithmen eine große Rolle. Sie stellen eine Grundlage der Programmierung dar und sind unabhängig von einer konkreten Programmiersprache. Trotzdem sind Algorithmen nicht nur in der Informatik oder Mathematik vorzufinden.   …..
Einsatzgebiete
Unser modernes Leben ist abhängig von Algorithmen, ohne dass uns dies immer bewusst ist. Die Einsatzgebiete von Algorithmen sind sehr viel-fältig: Im Navi zeigen sie uns den kürzesten Weg, schlagen uns als Computergegner im Schach, kontrollieren unseren Satzbau in Office Word oder empfehlen uns einen passenden Partner beim Online-Dating. Ein Algorithmus steckt in vielen technischen Geräten sowie hinter unserer elektronischen Kommunikation.   ….
…. Dank gestiegener Anzahl von gesammelten Daten und der gestiegenen Rechenleistungen von Computern, können große Datenmengen mithilfe von Algorithmen nach Mustern und Zusammenhängen durchforstet und ausgewertet werden.
Ethik des Algorithmus
Es wird viel darüber diskutiert, ob eine Algorithmus-Ethik eingeführt oder gar durch die Politik geregelt werden soll. Algorithmen erleichtern nicht nur unseren Alltag. Sie können auch unsere Verhaltensweise analysieren. Dies passiert nicht nur nachträglich, sondern antizipativ. Algorithmen steuern und beeinflussen uns, sortieren aus, diskriminieren und sind dabei intransparent. Google, Facebook und Co. berechnen, was wir noch selbst nicht wissen und zeigen uns im Internet die Dinge, die wir sehen sollen bzw. dürfen. So erhalten beispielsweise zwei Nutzer unterschiedliche Ergebnisse, wenn sie in der Suchmaschine den gleichen Begriff eingeben. Am Ende entscheidet der Suchalgorithmus, welche Inhalte dem Nutzer angezeigt werden. Aber übernehmen Algorithmen tatsächlich immer mehr die Kontrolle über uns und unsere Einstellung bzw. Entscheidungen? Ist es denn möglich komplexe Wesen bestehend aus individuellen Erfahrungen, sozialem Umfeld und einer Werteordnung so zu beein-flussen, dass sie unsere Gedanken in die eine oder andere Richtung lenken? Sicherlich stellen sie einen unter vielen Einflüssen dar. Doch bleibt die individuelle Handlung bei uns selbst. Wir entscheiden darüber, ob wir auf einen vorgegebenen Text klicken und wie wir diesen bewerten. Wir entscheiden, welche unserer Daten wir preisgeben und ob wir weiter-hin Google und Facebook als Haupt-Informationskanal nutzen.
„Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen“, heißt der berühmte Satz von Kant. Wäre also ein bewusster Umgang mit eigenen Daten und technischen Errungenschaften „…der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit?
Das sollte jeder für sich selbst entscheiden, bewusster mit der Preisgabe seiner Daten umgehen und (wenn möglich) auch mal den Stecker ziehen.

Diese Berechnungen, die uns zur Verfügung gestellte Software, diese für uns unsichtbaren und nicht nachvollziehbaren Algorithmen werden von Menschen gemacht, das sind neue Instrumente und Werkzeuge, die -ob wir es wollen oder nicht- Richtungen vorgeben. Wer die Algorithmen definiert und programmiert hat sehr viel Macht und ist damit immer Richtungsweisend. Zahlreiche virtuelle Bereiche umgeben uns mehr als uns bewusst sein kann und vielleicht auch mehr als uns lieb ist. Wir brauchen eine Ethik, die sich mit den Algorithmen beschäftigt und diese prüft.
Wir leben bereits in einer digitalen Gesellschaft und die Algorithmen bestimmen in weiten Teilen diese Gesellschaft. Und der Ruf nach weiterer Digitalisierung ist extrem groß, und das heißt nicht nur schnelleres Internet und Glasfaserkabel. Was da auf uns ungesteuert zu steuert hat ein anderes Ausmaß, und vor dem einen oder anderen Steuerungsprozess sollten wir uns und vor allem unsere Kinder schützen. Wer bestimmt die Algorithmen, die unser aller Leben noch deutlicher bestimmen? Wer lässt es denn zu, dass Kinder gefährliche Maschinen wie einen Trennschleifer, eine Kreis-säge oder Motorsäge in die Hände bekommen? Viele Kinder dürfen sich nicht einmal in die Nähe eines Bügeleisens wagen …
Aber Smartphone und Tablet mit all den Algorithmen geht immer, ohne Altersbeschränkung surfen die Kids, Jugendliche und Erwachsene ungebremst auf Seiten und in Welten, von denen sie nicht wissen können, was es mit ihnen macht. Warum haben wir eigentlich für durchaus gefährliche und risikoreiche Geräte Altersbegrenzungen? Warum sollten Kids nicht auch mit 9 oder 10 Jahren selbstständig mit einem Automobil zur Schule fahren, oder im Wald mit der Motorsäge die Bäume zerlegen? …
Ach so, zu gefährlich…

Gezielter Umgang, Kontrolle und auch Training mit Werkzeugen ist für uns alle wichtig und bei diesen Geräten wie Smartphone und Tablet durch die wir die virtuellen Welten betreten, zwingend notwendig. Ich mag Werkzeuge, ich benutze diese auch, sie sind auch notwendig und ich nutze auch die eine oder andere Informationsmöglichkeit des Internets und auch den digitalen Austausch und Gebrauch. Bevor die Digitalisierung noch intensiver unser aller Leben bestimmen und lenken wird, sollten wir dringend festlegen, nach welchen Kriterien und Regeln als auch auf welche Grundhaltungen des Lebens Aller, die weitere Digitalisierung, das Erstellen von Algorithmen zugrunde gelegt werden.

Um -wie oben zitiert- mit Immanuel Kant zu sprechen:
„Wenn wir unsere unmündigen Kinder und Jugendlichen allein in diese virtuelle Welt lassen, ist das der Eingang einer digitalen Gesellschaft in einer selbst verschuldeten Unmündigkeit!“
Letztlich verantwortungslos! Auch wenn zahlreiche Kinder und Jugendliche diese Geräte schneller und besser bedienen können, als so manche Eltern, heißt das nicht, dass sie einordnen können, was sie da tun und auch nicht, was das mit ihrem Brain und ihrer Psyche macht.
Die Bestimmer des Internet wissen:
Unzufriedene Menschen sind die intensiveren Konsumenten!
Dauerbeschäftigte Menschen sehen nur noch Konkurrenten!
Unsichere und verängstigte Menschen werden zu Marionetten!
Wir müssen Wege finden, diese wachsende digitale Gesellschaft achtsam auch über die Gefahren aufzuklären und wesentlich besser vorzubereiten, als das bisher der Fall ist. Wir müssen neue innere Werte schaffen, eine aktuelle wirkende respektvolle Wertehaltung dem Leben gegenüber, Wissen über das Leben als auch über die Bedeutung von Wertehaltungen für das umgreifende Leben sind uns bekannt. Kant sagte auch:
„Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“

Vor einiger Zeit befragte mich ein junger Vater (33 J. Akademiker), was er denn tun könne, damit sein 5-jähriger Sohn besser in den Schlaf käme. Auf Nachfrage teilte er mir das Abendritual mit: Gegen 19.00 Abendbrot in der Küche am Tisch mit der Familie (Mutter, Vater und die beiden Kinder 2 und 5 Jahre), anschließend Badezimmer, Zähne putzen, Schlafanzug. Im großen Kinderbett werde den beiden eine Gute Nachgeschichte vorgelesen. Das jüngere Kind würde in sein Bett getragen, liebevoll über den Kopf gestreichelt und schliefe auch recht schnell und komplikationslos bis zum nächsten Morgen. Der 5 -jährige jedoch mache dann richtig Theater, er dürfe dann noch etwa 30 Minuten am Tablet (Geschenk seines Patenonkels) spielen, so die Vereinbarung. Er quengelte extrem, wenn sie es ihm nicht gäben oder auch wenn die Eltern es ihm nach der vereinbarten Zeit wegnehmen wollten und da wäre es denn oftmals schon ca. 22.30 Uhr. Jeden Abend gebe es extremen Stress, das sei nur schwer auszuhalten. Am nächsten Morgen sei er unausgeschlafen und das Gequengel ginge dann weiter, bis er endlich angekleidet und gefrühstückt habe, um ihn zum Kindergarten zu bringen, seien beide Elternteile ziemlich fertig. Ich hielt inne, stellte mir den Ablauf des Abends und des Morgens sehr lebhaft vor, dann schwieg ich eine etwas längere Weile mit angestrengter Mine und sagte ihm tief in die Augen schauend: „Stellen Sie ihrem Sohn doch eine Flasche Bier dazu!“ Er schaute etwas verstört und lächelte verständnisvoll. Nach ca. drei Wochen trafen wir uns wieder und er berichtete, dass die ersten 3 Abende sehr schlimm gewesen seien. Der Patenonkel hätte das Tablet ohne Probleme verständnisvoll zurückgenommen und wolle ihn nun hin und wieder zum Angeln mitnehmen. Der Junge schlafe sehr gut und auch der Morgen sei deutlich entspannter.

Wenn sich die Medien weiter und noch tiefer in die Köpfe -und möglicherweise auch in die Herzen- unserer Kinder einschleichen und sich dort verankern und verorten, haben wir als Eltern und als Volks- und Lebensgemeinschaft Wesentliches versäumt.


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