Weihnachten neu erfinden



Wie soll das denn gehen ? Und warum überhaupt? Ist doch alles gut so!
Dann keinesfalls weiterlesen.

Alle Jahre wieder bereitet sich die Menschheit auf ein großartiges Fest vor. Weihnachten nennen wir es. Dieses Fest hat eine lange Tradition. Anlass soll die Geburt des Sohnes von Gott sein, den sie dann Jesus nannten. Immer weniger Menschen glauben an diese Geburt von Jesus und dass er etwas Besonderes gewesen sein soll, geschweige denn, dass sie seine Lehre kennen. Und dass wir alle Brüder und Schwestern sein sollen, naja …
Wie dem auch sei: Jeder gestaltet das Fest, wie er es kann oder will. Zur Gestaltung dieses Festes werden Geschenke überreicht, das räumliche Ambiente wird geschmückt und ein Festschmaus wird zubereitet. Die Hausfrauen (in aller Regel) geben lange vorher und zu diesen Festtagen immer ihr Bestes. Dann kurzer oder langer Gottesdienst, dann Bescherung, dann Essen, oder umgekehrt und     dann....???

Wenn die Tradition des Weihnachtsfestes nicht mehr trägt, man nicht mehr weiß, was das soll, dann verkommt so ein Fest zur Konsumaktion. Nachdenklich mag das nicht stimmen, denn über Traditionen wird eher selten nachgedacht, sondern einfach nachgehandelt. Entweder man macht mit  -so oder so-  oder dann eben nicht…

Vordenklich würde es, wenn wir wagten die Bedeutung dieses Festes zu finden. Finden können wir nur, wenn wir suchen! Wir suchen: und sehen festlich geschmückte Straßen, Häuser, Zimmer und Tische mit üppigem Mal, die Augen und der Bauch sind gesättigt. Die glamourös eingepackten Geschenke mit den so sehr gewünschten Utensilien, lassen die Augen größer werden und die Neugier über die mögliche Wertschöpfung wird eingesogen. Das finden wir vor, manchmal in der Tat auch Freude und bewegte Seelen. Die Leiber und ihre Sinne werden gesättigt und einige auch gemästet. Nichts gegen Geschenke und leckere Speisen, nichts gegen eine schöne Atmosphäre …
….und was ist für Deinen und meinen Geist dabei…?

Dieses Fest entstammt einer hochgeistigen Tradition und ist doch entgeistert, auch wenn alle begeistert mitmachen. Versuchen wir zu suchen -noch nicht zu finden-  und schauen genauer hin und geben dem Geist die Nahrung, die er im 21. Jahrhundert verdauen könnte:
                Der Geist Gottes hat seinen Sohn Mensch werden lassen.


Das müssen wir erst einmal erfühlen und ersuchen zu verstehen. Verstehen geht über tieferes Fragen und Wirken-lassen der einzelnen Ebenen. Bildlich -so wir die Geschichte kennen-  trug Maria Gottes Sohn unter ihrem Herzen. Ihr wurde mitgeteilt, dass sie schwanger sei und Gottes Sohn gebären werde, obwohl sie weder mit ihrem Manne Josef noch mit einem anderen Manne dieses Kind gezeugt habe. Spektakulär ist immer wieder der Hinweis darauf, dass das doch gar nicht ginge, denn eine Frau könne ohne Zeugungsakt nicht schwanger werden. Gut, nun wissen wir das auch inzwischen alle.
Was kann es denn dann bedeuten?

Es könnte ja sein, wenn wir die Bildebene wirkend betrachten, dass es diesen so wertvollen Hinweis auf eine andere Ebene gibt. Die Ebene dessen, was es uns Menschen so schwer macht das zu verstehen, vielleicht weil wir es nicht begreifen, es nicht schmecken und es nicht ertasten können.
Es war zur damaligen Zeit wegweisend, dass Vieles für die Menschen vor 2000 Jahren noch unentdeckt war und dass eben auch das GEISTIGE in uns Menschen ab diesem Zeitraum erkannt werden könnte, was wir auch heute als potentielle Wirklichkeit und Möglichkeit immer noch vorfinden. So sind wir im Übrigen auch nicht schlauer –im Sinne von intelligenter- als die damals lebenden Menschen. Es gilt immer noch das Wegweisende von damals  dieses  heute –jetzt und hier- zu erkennen.

Also: Es wurde zur damaligen Zeit erkannt, erfühlt, im Bewusstsein erahnt: Da ist noch mehr als mein kleines Dorf, meine mir bekannte Umgebung, noch etwas anderes hinter dem großen Berg, noch etwas ganz anderes am Himmel in diesem Universum als das, was wir heute alles bereits erforscht haben und sichtbar machen können. Und eben auch diese hinweisende –so schwer verständliche- Ebene: Aus Geist „Gottes-Geist“ wurde Mensch. GEIST durchdringt alles Lebende und Lebendige.

In der heute materialisierten Welt, der naturwissenschaftlichen Fakten und Daten, der Aktion und Reaktion, der Ursache und Wirkungsbetrachtung  hören und sehen wir immer weniger Geistiges, vielleicht auch weil wir es uns im Horrorszenarium der Spiele- und Filmewelten so gern gruseln lassen. Der Weg zu GEIST ist noch versperrt, ist noch nicht frei gelegt. Alle Sinne auf Konsum extrem weit und offen. Satt, voller Inputs, unbändige Erregung lassen die Stimme und das Wesen des GEISTES unentdeckt. Und dennoch immer auf der Suche nach dem Geheimnisvollen. Wie wollten wir uns auch sonst die überdeutliche Beschäftigung mit der extrem dargestellten Fantasiewelt in den PC-Spielen und Filmen und deren Konsum erklären. Da ist mehr als Unterhaltung, da ist Sehnsucht, da ist das ganz tiefe Sehnen…

Die Geistes-Portionen werden anders serviert, als die zu Recht geschnittenen Häppchen von Mami oder die, der berauschenden Spiele- und Filmeindustrie.
Mensch ist Mensch biologisch. Der Mensch -und darin stimmen viele überein- ist mehr als nur ein Knochengerüst mit Fleischbehang, Gehirn und Ansammlungen von Organen.
„Menschsein“ können wir jetzt auf einzelnen Ebenen werden.

Der Geist, der in uns lebt, der wirkungsvoll in und um uns weht, wird viel zu oft die Geburt verwehrt. Wie lange haben auch Maria und Josef eine Herberge gesucht, die Futterkrippe im Stall, die Geburtsstätte dieses Kindes. Welch ein Bild! Dass wir verschiedene Entwicklungen durchlaufen, ist auch jedem klar, dass wir permanent dazu lernen und uns manipulieren lassen ist auch verständlich. Dass wir dem Geistigen im Allgemeinen wie im Konkreten wenig Beachtung schenken, sticht beim genauen Hinsehen der jeweiligen Lebensausrichtung förmlich ins Auge.

Ohne GEIST bist Du nicht, der Du bist. Was aber ist dann GEIST?
Das Geistige ist da, inwendig in Dir –in jedem Menschen- und zugleich umgeben und durchwoben von Allem, was Dich umgibt (Mitmenschen, Tiere, Pflanzen eben alles). Verbunden im und mit dem Leben durch GEIST, was ES ohne Geist nicht gäbe.

Weihnachten so können wir erahnen, bedeutet den Samen des Geistes in sich zu tragen, bedeutet schwanger zu sein im Ich um sich dann zum Selbst zu wandeln und zur Geburt zu verhelfen, um sich dann allgegenwärtig zu gebären. Die Geburt des SELBST ist die Befreiung und Erlösung von allen Üblen und Bösen. Der Geist durchdringt das SELBST, und ist bar aller Zweifel so real und klar wie das Wasser, was WIR alle trinken.
Zuallererst sind wir ein ES: unschuldig und nur neugierig voller Kraft und Ahnungslosigkeit, dann reifen wir zum ICH: fordernd und ungeduldig, besitzergreifend und unnachgiebig, nach diesem Reifungsprozess entpuppen wir uns zum SELBST: selbstlos und verständnisvoll, hinweisend und liebend, klar und weise.
Welch eine Geburt!
Das ist die Weihnachtsgeschichte, die Geschichte unseres Da-Seins aller Lebewesen und Nicht-lebe-wesen. Als Suchende finden wir,  was alles in diesen Geschichten und hinter all den Schichten unseres menschlichen Wesens bebt?!

Und wenn Du immer noch glauben möchtest, dass Du geistlos bist,  -also, wenn Du weiterhin gedanklich daran festhalten möchtest- lediglich ein Produkt aus Ei und Samen sowie fortlaufender Zellteilung zu sein- und Du nach naturwissenschaftlichen Beweisen suchen möchtest, dann suche mit all Deinen geistigen Kräften danach und feiere trotzdem Weihnachten, wann immer Dir danach ist.



Wünschen WIR uns einen geborgenen Zeitgeist und ein weiches Hinübergleiten ins neue Jahr über die Brücke des Aufbruchs zu tieferem Verständnis, klarer Akzeptanz und liebender Toleranz, hinter-sich-lassend die alte Vergangenheit, zukunftserblickend das Strahlen der vielen Möglichkeiten sich Selbst in genau diese Gegenwart zu gebären und das in die Welt zu tragen, was uns gegenwärtig als Menschheit aufgetragen ist.

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