Wie schrecklich muss das sein
über Jahre im Koma gelegen zu haben und dann zu erwachen. Möglicherweise ist
die Komazeit des Erlebens weniger grausam als dann zu erwachen und mit zu
bekommen, was sich über weinige Jahrzehnte alles verändert hat. Vielleicht
nehmen diejenigen, die nicht im Koma sind oder waren, auch diese Veränderung
nicht einmal im Wachzustand wahr.
Noch in den 80ziger Jahren
hüpften die Kinder auf dem Schulweg heim, die Maurer sangen oder pfiffen ein
Lied durch die Baustelle, die Krankenschwestern lächelten, der Postbote fuhr
mit dem Fahrrad und sprach noch mit den Postkunden, der Schornsteinfeger saß
lächelnd auf dem Fahrrad und trug dabei die Leiter auf den Schultern, die
Lehrer sahen auch am Morgen noch erholt aus, die Sirene der nahegelegenen
Fabrik ertönte noch zur Pausenzeit und die Arbeiter saßen draußen, aßen ihr
Brot und sprachen miteinander, jedes Dorf und jede Kleinstadt hatte noch einen
Bäcker und einen Fleischer, man wurde noch mit Namen begrüßt und erkundigte
sich nach dem einen oder anderen in der Familie oder der Nachbarschaft,
nachmittags sah und hörte man an vielen Ecken spielende und grölende Kinder
ohne Aufsicht …
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